Es mag überraschen, dass im Rah-men geobotanischer Internetseiten eine Künstlerin vorgestellt wird. Der Hauptgrund dafür ist nicht, dass sie zu unserem Freundeskreis zählt und mir gerne erlaubt hat, mit einigen ihrer Blumen-bilder meine Internetpräsentation zur Flora Niederbayerns zu schmücken. Ent-scheidend für mich war, dass die bei uns meistbenutzte "Suchmaschine" www.google.de kein Ergebnis liefert, wenn man nach Informationen über Wally [Valentine] Wukowitz sucht, obwohl die in Oberaudorf (Oberba-yern) lebende akademische Malerin seit Jahrzehnten überregional an-erkannt ist.

Jene Werke von ihr, die in Aus-stellungen und Galerien gezeigt werden und durch deren Verkauf sie ihren Lebensunterhalt sichert, sind mit allen möglichen Techniken gestaltete moderne, aber doch meist am Gegenständlichen orientierte Ge-mälde und Drucke zu verschieden-sten Themen, nicht zuletzt zu Er-scheinungen der Natur. Viele der Motive entstammen Erlebnissen, Träumen und Visionen. Eine beson-dere Bewandtnis hat es mit der hellen Kugel, die in verschiedensten Variationen auf vielen ihrer Werke erscheint.

Sie nimmt Bezug auf eine für ihr Überleben in schwerer Krankheit sehr bedeutende Vision. Träume von Bildern mit einem ungewöhnlichen Netz gaben dagegen den Anstoß zur Suche und Entwicklung einer ganz speziellen Maltechnik, die einen Hintergrund erzeugt, der feine Netzstrukturen erahnen lässt. - Gemeinsam ist den Werken von Frau Wukowitz eine konstruktive, le-bensbejahende Aussage, gründend in einer tiefen und unerschütterlichen christlichen Religiosität, ihrer Lie-be zur Schöpfung und zum Men-schen.

Das Schaffen der wahrhaft berufenen Künstlerin hat aber auch noch eine eher unbekannte, intimere Seite, und die betrifft eben die Pflanzenwelt, hat somit einen fachlichen Bezug zum Thema dieser Homepage. Wally Wukowitz hat ein Herbarium besonderer Art, nicht aus getrockneten Pflanzenteilen, sondern aus mit dem Pinsel nachgestalteten Gewächsen.

Schon immer hat sie eine leidenschaftliche Lie-be zu den Blumen, und seit mehr als einem hal-ben Jahrhundert verleiht sie ihr in bezaubern-den Aquarellen Ausdruck. Entstanden in Stun-den der Muße aus dem Bedürfnis, die wunder-vollen Pflanzenwesen bis in alle Details zur ei-genen Bereicherung zu verinnerlichen, sind ihr die Blumenbilder ein besonderer, unverkäufli-cher Schatz. Dem entsprechend wirken die dargestellten Pflanzen auch nicht künstlich verfremdet, simplifiziert oder anderweitig vergewaltigt, sondern natürlich und beseelt. In den letzten Jahren sind daneben jahreszeitli-che Arrangements von Blumen, Pilzen und Tie-ren entstanden ( Beispiel).

Leider ist es auf dieser Homepage nicht mög-lich, mehr als ein paar Aquarelle wiederzuge-ben, und auch diese nur in stark verkleinerter Form: Arnica montana (Arnika), Centaurea montana (Berg-Flockenblume), Galinsoga ciliata (Bewimpertes Knopfkraut), Homogyne alpine (Kahler Alpenlattich), Impatiens glandulifera (Indisches Springkraut), Lysimachia vulgaris (Gewöhnlicher Gilbweiderich), Primula elatior (Hohe Schlüsselblume), Rubus fruticosus agg. (Brombeere)Solanum nigrum (Schwarzer Nachtschatten), Telekia speciosa (Telekie), Viburnum lantana (Wolliger Schneeball),

Es wäre ein verdienstvolles Unterfangen, alle Pflanzenbilder der Künstlerin in angemessener Aufmachung nachzudrucken und so einer brei-ten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.