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Autochthone Pflanzen

(Stand 21.10.2004)

    In der sog. freie Landschaft dürfen außer zu Zwecken der land- oder forstwirtschaftlichen Nutzung keine gebietsfremden Pflanzenarten ausgebracht werden. Auch in den Gärten bevorzugen heute viele Leute einheimische Wildpflanzen - nicht zuletzt deshalb, weil diese meist problemlos wachsen und oft wenig Pflege benötigen, sondern auch weil sie viel mehr Tierarten Lebensmöglichkeiten bieten.
    Einheimisch ist dabei nicht alles, was irgendwo in Deutschland etabliert ist. Es gibt vielmehr oft recht kleinräumige Unterschiede bei der Palette der jeweils einheimischen Arten. Als sinnvoll und notwendig hat es sich erwiesen, mindestens bis zur Ebene der Gemeinden herab zu differenzieren. Mittelfristig sollte es möglich sein, gemeindeweise Listen der einheimischen Farn- und Blütenpflanzen ins Internet zu stellen. Ein Anfang wird demnächst mit den Wildgehölz-Arten Niederbayerns gemacht. Ein erstes Beispiel ist hier alternativ nach lateinischen oder deutschen Artnamen sortiert aufrufbar (Gemeinde Rattenberg).

    Allerdings genügt es nicht, nur auf einheimische Arten zu achten. Die globale Aufgabe, die genetische Vielfalt auch innerhalb der Arten zu erhalten, erfordert mehr - Die Verwendung von Pflanz- und Saatgut aus der Region: Autochthones Pflanz- und Saatgut.
    Für die einheimischen Baum- und Straucharten hat das Bayerische Umweltministerium 2001 ein ansprechendes Merkblatt herausgegeben, das wichtige Hinweise und Hilfen bietet und im Internet steht unter www.umweltministerium.bayern.de/bereiche/natur/autocht2.pdf. Es enthält eine Karte mit Gruppen naturräumlicher Einheiten, die als Herkunftsregionen dienen können und bereits bestimmten Baumschulen als räumliche Bezugseinheiten dienen. Bei den krautigen Pflanzen ist ein viel differenzierteres Vorgehen erforderlich, das auf der Grundlage der individuellen Arealbilder die geographischen Grenzen für Autochthonie aufzeigt. Bisher fehlen entsprechende Auswertungen; was auf dem Markt an Wildpflanzen oder Samen bzw. Mischungen angeboten wird, ist in der Regel untauglich. Wer mehr zum Thema autochthone Pflanzen erfahren möchte, klickt hier