Der Familienname ZAHLHEIMER ist sehr selten - ein Indiz dafür, dass er sehr jung ist. Aktuell scheinen nur 10 Personen diesen Namen zu tragen, die vier Frauen darunter erst durch Heirat. Umgekehrt haben zwei als Zahlheimer geborene Frauen nach der Heirat einen anderen Namen angenommen. - Alle leben in Südbayern. Die uns bekannten lebenden Zahlheimer leiten sich von dem 1858 in Ebersberg/Oberbayern geborenen Thomas Zahlheimer ab.
Der Familienname ZAHLHEIMER taucht erst 1835 im Geburts-Eintrag der Theres ZAHLHEIMER auf. Ihre Mutter Margareta wurde noch als ZAHLHEIM registriert. Diesen Famiienamen konnten wir nur bis zu Ignaz ZAHLHEIM zurück verfolgen, der ab ca. 1810 im heutigen Landkreis
Ebersberg mehrere Kinder zeugte und von dem es heißt, dass er aus dem Innviertel kam und ein "von Wien gebürtiger Schiffsmannssohn" war.
Den Namen "ZAHLHEIM" trug wohl überhaupt nur eine handvoll Leute; heute ist er wohl erloschen. Damit wird es in Kombination mit dem Geburtsort des Ignaz aber richtig spannend: 1719 wurde in Wien der Staatsbeamte Reymund Sebastian ZAG(E)LAUER seiner Verdienste und jener seines Vaters für das Geimeinwohl wegen in den Adelsstand erhoben. Dabei wurde ihm und seinen Kindern das Adelsprädikat "VON ZAHLHEIMB" verliehen. Der Grund für die Wahl dieses Namens ist vorerst unbekannt: Betrachtet man das mit dem Adelsprädikat genehmigte Wappen mit dem Säbelmann, liegt der Gedanke an einen "Heimzahler" ("Zahl heim!) nahe, doch waren die Geadelten keine Militärs. Der Name kann auch nicht von einem Ort Zahlheim abgeleitet sein, denn so einer ist nirgendwo nachweisbar. Möglicherweise war es schlicht der Name des damaligen Wohnhauses.
In den darauf folgenden 1 1/2 Jahrhunderten lebten in Wien dann als Nachkommen etliche VON ZAHLHEIMB, VON ZAHLHEIM oder "EDLE VON ZALHEIM", danach sind auch sie komplett von der Bildfläche verschwunden. Einem davon, dem Franz von ZAHLHEIM, wurde mit seiner Verurteilung zum Tod 1786 der Adelstitel aberkannt. Er bekam posthum ein Kind, dessen Namen zu ermitteln uns bisher nicht gelungen ist und gut unser Ignaz gewesen sein könnte. Allerdings war Franz ein städtischer Beamter und kein "Schiffsmann", aber das mag ja eine Schutzbehauptung gewesen sein. - Das größte Geheimnis der Familienforschung bleibt also noch zu lüften!
Unabhängig davon, was die weiteren Recherchen in dieser Richtung ergeben, wollen wir auch eine Gesamtschau derer VON ZAHLHEIM als überschaubare Personengruppe versuchen. Wir stehen damit aber noch am Anfang.
,In den beiden in Niederbayern lebenden Familien Zahlheimer
treffen sechs Linien von Vorfahren zusammen, die ganz unterschiedliche regionale
Schwerpunkte haben:
- Linie ZAHLHEIMER : Südöstliches Oberbayern (davor Österreich)
- Linie EIFLER : Schlesien (Großraum Görlitz - heute zum Teil polnisch)
- Linie WIHRLER :Hallertau und Raum zwischen untererr Isar und Inn.
- Linie HÄRING : Hallertau (Raum Mainburg - Au)
- Linie STANGL: Räume München und Straubing
- Linie SABATHIL: Sudetenland (Egerland und Raum Grulich)
Bedeutung der Familiennamen (in Bearbeitung).
Die genealogischen Kerndaten sind auch in der Datenbank GEDBAS des Vereins
für Computergenealogie vorhanden.